EINSTEIN Albert (1879-1955). L.A.S. « A.... - Lot 576 - Ader

EINSTEIN Albert (1879-1955). L.A.S. « A. Einstein », Princeton 26 septembre 1936, à M. EISNER ; 1 page et demie in-4 (marques de plis, trous de perforation sans toucher le texte) ; en allemand. À un violoniste qu’il regrette de ne pouvoir aider, notamment à cause de l’antisémitisme qui règne aux États-Unis. Meine Frau gab mir soeben Ihren Brief und ich beeile mich, ihn zu beantworten. Sie gehen leider von einer unrichtigen Voraussetzung aus. Ich sitze hier ganz einsam und habe mit niemand Fühlung, am wenigsten mit irgendwelchen Musikern. Die Vergebung von Stellen an den Schulen ist absolut nicht organisiert, sodass man nur auf Grund persönlicher Beziehungen erfahren kann, wenn irgendwo eine Stelle frei ist. Ich erfahre es nicht einmal, wenn es sich um mein eigenes Spezialfach handelt. Zweitens existiert hier ein mächtiger Antisemitismus, besonders in Universitätskreisen (aber auch in der Industrie und im Bankwesen). Dieser nimmt zwar niemals die Form von brutalen Reden und Handlungen an, arbeitet aber desto intensiver unter der Decke. Es ist sozusagen ein allgegenwärtiger Feind, den man aber nie zu sehen sondern nur zu fühlen bekommt. Damit Sie eine Vorstellung erhalten, brauche ich Ihnen nur zu sagen, dass ich meinen jungen Assistenten, mit dem ich zwei Jahre lang erfolgreich gearbeitet habe, vor zwei Monaten in – Russland untergebracht habe, weil sich hier keine Möglichkeit zeigte. Es ist aber keineswegs gesagt, dass es für Sie allzu schwer sein müsse, passende Arbeit zu finden, wenn auch nicht in den paar grossen Städten, wohin sich alles zusammendrängt. Sie müssen versuchen, persönliche Verbindungen zu bekommen in musikalischen Kreisen. Besuchen Sie den alten L. Godowsky 270 Riverside Drive. Derselbe dürfte zwar selber nicht mehr so viel thun, aber er kennt das Land und ist mit Recht von allen hoch geschätzt. Grüssen Sie ihn herzlich, wenn Sie zu ihm gehen. Es freut mich, dass Sie bei so guten und lieben Menschen wohnen. Herrn Talmey kenne