WOLF Hugo (1860-1903) - Lot 263

Lot 263
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Result : 1 950EUR
WOLF Hugo (1860-1903) - Lot 263
WOLF Hugo (1860-1903) L.A.S. "Hugo Wolf", Ober Dobling 12 January 1891, to his friend Heinrich POTPESCHNIGG in Graz; 3 pages in-8, envelope; in German. Beautiful letter to his close friend. [Heinrich POTPESCHNIGG (Graz 1847-1932) was a dentist and musician, a close friend of Wolf's; he was also close to Brückner, about whom he left memoirs]. "Sie dürfen der Versicherung trauen, dass ich mit einiger Sehnsucht schon dem morgen der Tage entgegensah, der mir wieder das seltene Vergnügen bringen sollte im intimsten Kreise liebenswürdigster Menschen der bösen Welt... zu vergessen, um im Raube einiger fl üchtiger Stunden das Leben mit vollem Behagen zu geniessen, als Ihre schreckende Hiobspost die schönsten Gespinnste meiner Phantasie mit einem zu nichte Machten und mich von meinem gemüthlichen Schaukelpferd der Zukunftsträume recht unsanft auf den harten Erdboden der Wirklichkeit warf. Welcher böse Geist musste wieder sein düsteres Panier aufpfl anzen an einer Stätte wo, ging es mit Rechtem zu, stets nur der Freude Flagge zu wehen hätte? Das Schicksal scheint mit Ihnen eine schlechte Tragödie spielen zu wollen, da es Leiden über Sie verhängt, die off enbar in keinem Verhältniss zur Schuld stehen können. Hoff entlich jedoch bleibt es Ihnen erspart die Suppe so heiss essen zu müssen, als sie Ihnen gekocht wird. Das wünsche ich von ganzem Herzen. Theilen Sie mir doch baldigst mit wie es mit dem Befi nden Ihrer lieben Frau steht, derer Leidensstationen ich mit dem innigsten Antheil folge, und die, so Gott will, baldigst und für alle Zeiten überwunden sein mögen. Sobald Sie mir die Erlaubniss ertheilen werden persönlich in Ihrem Hause erscheinen zu dürfen will ich mich unverzüglich bei Ihnen einfi nden. [...] N.B.: die Brandstätter'sche Angelegenheit dürfte in Bälde zur beidseitigen Zufriedenheit erledigt werden. Spanische und Keller'sche sind noch immer nicht erschienen, doch wurde mir von letzteren 5 Hefte zugeschickt, leider mit ziemlich vielen und sehr, sehr bösartigen Fehlern behaftet. I was longing for the morning that was to bring me the rare pleasure, in the most intimate circle of the kindest people and the oblivion of the affairs of the wicked world, to taste, in the flight of a few fleeting hours, life at my ease, when your terrifying news shattered the most beautiful ramblings of my imagination and precipitated me, without regard, from my lovable rocking horse with its dreams of the future, onto the hard earthly soil of reality. What vile spirit has thought itself obliged to hoist its dark banner in a place where, if a sense of justice reigned, only the flag of joy would still fly? Fate seems to want to play a bad tragedy with you, for it covers you with suffering.... I hope, however, that you are spared having to eat the soup as hot as it is cooked for you. Please let me know very soon how the health of your dear wife is, whose suffering stations I follow with the most tender interest [...] N.B. The Brandstätter [copyist] affair should soon be concluded to the satisfaction of both parties, the Spanisches [Spanisches Liederbuch] and the Keller [Keller Lieder, songs on poems by Gottfried Keller] are still not published, but 5 notebooks of the latter have been sent to me, unfortunately containing many very, very serious errors... PROVENANCE Collection Dietrich FISCHER-DIESKAU.
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